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 Geschichte der Bergvölker

In den Gebirgsregionen Nordwest und Nordthailands (Chiang Mai, Chiang Rai, Phayao, Nan und Mae Hong Son) sind verschiedene Volksstämme zu Hause - die Bergvölker. Sie führen ein von der thailändischen Gesellschaft abgesondertes Leben und zählen als eigene Sprachgruppen nicht zu den Thais und besitzen oft auch keine thailändische Staatsangehörigkeit.

Sie bilden eine heterogene Stammesstruktur aus etwa 15 unterschiedlichen Stämmen mit über 0,5 Millionen Angehörigen.

Im Unterschied zu den buddhistischen Thais ist bei den Bergvölkern der Geisterglaube (Animismus) vorherrschend. Sie verehren zahllose Wald- und Schutz-, Wasser-, Erd-, Haus- und Feldgeister , unter den Akha und Karen sind auch Christen. Jedes Volk hat seine Braut Werberituale, bäuerlichen Fruchtbarkeitszeremonien, Spiele und Tanzbräuche. Oft haben sie ihre eigene Kultur, Religion, Sprache, Kunst und Kleidung bis heute bewahrt, welche jedoch sich in letzten Jahren sich immer mehr mit der thailändischen Lebensart vermischen, insbesondere die touristische Erschliessung der unwegsamen Gebiete Thailands führt dazu, dass sich die Bergvölker als Attraktion und Anschauungsobjekte in die Tourenpläne der Reiseveranstalter einbinden lassen..

Die Völker sind erst in den letzten 200 Jahren und in der Zeit des 2. Weltkriegen aus den Gebieten des heutigen Burma (Myanmar), Südchina und Laos eingewandert. Ursprünglich stammen die meisten aus dem tibetanischen Hochland.

Die thailändische Regierung und das Königshaus versucht durch zahlreiche Entwicklungsprojekte, wie Landkultivierung, die Bewässerung und den ökologischen Waldbau das Leben der Völker zu verbessern.

 
 Karen

Die grösste Volksgruppe entlang der thailändisch-burmesischen Grenze und in Zentral Thailand mit 280'000 Menschen sind die Karen (Kariang,Yang). Sie gehören zur sino-tibetischen Sprachfamilie. Im Dorf der Karen hat der Schamane eine wichtige Funktion. Er veranstaltet Rituale für Wohlergehen und Fruchtbarkeit und ist oft gleichzeitig das Dorfoberhaupt.

Sie sind seit vielen Jahrhunderten in Burma ansässig und haben in Thailand in vielen Gebieten den christlichen Glauben angenommen.
Sie werden in 4 Untergruppen eingeteilt, die Karen Sakau, Pou, Pa-O und die roten Karen.

 
 Padong Karen (Long Neck)

Padong Karen (Long Neck) Eine Untergruppe der Karen an der Grenze zu Burma um Mae Hong Son, bekannt für ihre Langhals- und Langohr-Frauen. Die Frauen Verstärkten und Strecken als Schönheitsideal im Kindesalter beginnend, mit langen Messing Metallringen Ihre Hälse.

 
 Aka

Der Stamm der Aka (I-Kaw) kommt aus dem tibetischen Hochland, hat in Thailand rund um die Städte Chiang Mai und Chiang Rai ca. 20'000 Angehörige. Zu Ihren Besonderheiten zählen ihre Kopfbedeckungen, geschmückt mit Silberknöpfen und Kugeln der Akha Frauen. Die Frauentracht bestimmen die Farben schwarz und blau, verziert mit bunten Stoffstreifen, Stickereien und Schmuck.

Im animistischen Geisterglauben des auf Bergkämmen wohnenden Volkes bilden die Dorftore eine symbolische Grenze gegen alles Böse. Die Dorftore werden jedes Jahr mit geschnitzten Figuren neu gebaut. Sie sind ein armes Volk, bestellen Felder mit verschiedenen Gemüsen und Mais, halten auch Schweine, Rinder und Hühner.

 
 Mon

Die Mon, auch bekannt als Talaing, (nicht zu verwechseln mit den Hmong) sind ein Volk, das hauptsächlich im östlichen Birma und im angrenzenden Gebiet von Thailand (Kanchanaburi, Bangkok) im Mündungsgebiet des Sittang und des Saluen siedelt.
Die Mon leben seit Jahrhunderten im heutigen Thailand und in Burma (Myanmar) und haben in Thailand ca. 90'000 Angehörige.

 
 Lahu

Lahu (Musur), sie stammen aus Tibet und Südchina und kamen über Laos, Burma und Vietnam nach Thailand. Der 25'000 Mann grosse Volksstamm pflegt intensiven Kontakt und Handel mit den Thais in den Tälern. Frauen der Schwarzen Lahu haben ein schwarze Kleider mit rot-weissen kunstvollen Absetzen. Roten Lahu haben Kleidung mit blauem und schwarzem Stoff mit roten Rändern.

Die Tracht der Frauen von den Lahu bestehen aus schwarzen und weissen langen Gewändern mit Armreifen und silbernen Armspangen. Lahu sind ursprünglich teistische Animismus Gläubige, viele Schwarze Lahu sind in letzten Jahren zu Christen geworden.

 
 Lawa 

Die Lawa (Lua) leben schon wesentlich länger in Thailand und gelten als Ureinwohner einiger Bergebiete. Sie sind Animisten und Ahnenverehrer, verbinden ihren Glauben auch mit dem Buddhismus, so wie Sie überhaupt den Thais sehr ähnlich sind. Sie bewirtschaften intensiv Reis Terrassen und gehen sorgsam mit der Natur um.

 
 Hmong

Hmong (Meo) gibt es in einigen Ländern in Südostasien, darunter Laos, Yunnan und Vietnam. Sie gehören zum Meo-Yao-Zweig der austro-asiatischen-Sprachfamilie. Ins heutige Thailand sind Sie im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts von Süd-China über Laos eingewandert und zählen mit über 80'000 Mitgliedern als 2. grösstes Bergvolk.

Viele der älteren Frauen tragen noch ihre Tracht mit Turbanen, dunklen Hosen und bunten bestickten Schürzen. Die Hmongs leben in grossen Familienverbänden, da der Sohn auch nach der Heirat mit einer Frau mit den Kindern im Hause seiner Eltern lebt. Der Mann kann bei den Hmong mehrere Frauen haben. Sie betreiben wandernde Hochland-Reis und Korn Landwirtschaft in höheren Berglagen.

In früheren Zeiten waren sie mit Opium-Anbau beschäftigt, was seit Jahren von der thailändischen Regierung durch diverse Massnahmen verhindert wird. Sie gelten als Intelligent, es gibt unzählige Dialekte welche sich in die Miao-Yao-Pateng Sprachgruppe einordnen und sie werden in die Blauen bzw. Schwarzen Hmong und die Weissen Hmong unterteilt.

 
 Lisu

Die Lisu sind ein bunt gekleidetes, 30'000 Menschen umfassendes Volk. Die Frauen der Lisu tragen rote Kleider und schwarze Hosen. Sie feiern ein ausgiebiges Neujahrsfest und haben sich schon oft relativ gut in die thailändische Gesellschaft integriert. Aus dem östlichen Tibet und den chinesischen Provinzen Sichuan und Yünan wanderten Anfang dieses Jahrhunderts die Lisu nach Thailand ein.

Sie gehören zum tibeto-burma Gruppe der sino-tibetischen Sprachfamilie. Dieser Stamm ist mit Reis-, Gemüse- und Opiumanbau beschäftigt. Letzteres wird meist von ausländischen Händlern abgekauft.

 
 Yao

Yao (Mien) Von allen Bergstämmen in Thailand gilt das 55'000 Angehörige umfassende Yao Volk als das fortschrittlichste unter den Bergvölkern. Die Yao gehören wie die Meo zum Meo-Yao-Zweig der austro-asiatischen-Sprachfamilie und besitzen eine eigene Schrift.

Yao stammen aus der südchinesischen Provinz Guangxi, leben zum Hauptteil in Südchina , Burma, Laos und Vietnam. Sie sind Pantheisten und Ahnenverehrer mit einer starken Beeinflussung von der alten chinesischen Religion, des Taoismus.

 
 Weitere kleinere Bergvölker

Weitere kleine Bervölker sind die Mlabri , Khmer, Htin (Lua), Shan (Tai Yai) und die Kamu welche in kleinen Volksgruppen an der Thai-Laotischen Grenze leben.

 

 

 
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