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 Sukhothai  

Sukhothai liegt ca. 440 km nördlich der Hauptstadt Bangkok im Einzugsgebiet des Flusses Yom und inmitten eines Hügelgebiets, das dem Reisanbau dient. Die Stadt besteht aus zwei relativ getrennten Stadtteilen: Alt- und Neu-Sukhothai. Sukhothai gilt als die Wiege des heutigen Thailand. Und als dessen Vater gilt der König Ramkhamhaeng (1275 – 1298).

Geschickt formte dieser Herrscher aus den verschiedenen kulturellen Einflüssen ein einheitliches Gebilde, das er mit kriegerischen und diplomatischen Mitteln auf Kosten der Khmer erweiterte. Es beruhte auf einer Ordnung, die von den mongolischen Herrschern abgeleitet war, auf einer Kultur, die aus der Assimilation mit den Khmer entstand und hatte im religiösen Bereich den singhalesischen Buddhismus als Grundlage, der von den Mon übernommen wurde.

Um 1283 schuf Ramkhamhaeng das noch heute gebräuchliche Thai-Alphabet. Als älteste bekannte Inschrift in der Thai-Sprache gilt seine Regierungserklärung von 1292, die sich heute im Nationalmuseum Bangkok befindet. Sie erklärt den König zum Vater seiner Untertanen, zu deren Wohl er agieren soll. Freier Zugang zum König, freier Handel und Steuerfreiheit sowie eine milde Justiz machen diesen Staat zu einem für die damalige Zeit vergleichbar modernen Staatswesen. Schließlich gehörten zu seinem Einflussbereich: Phrae, Nan, Luang Prabang, Phitsanulok, Lom Sak, Vientiane, Suphanburi, Ratchaburi, Phetchaburi, Nakhon Si Tammarat, Tak, Mae Sot, Tenasserim, Tavoy, Martaban, Taungup und Pegu.

Gleichzeitig bildeten sich weitere Thai-Fürstentümer mit lokalen Machtzentren in Chiang Mai (durch den laotischen König Mangrai 1292 gegründet als Hauptstadt des Königreiches Lan Na - „Land der Millionen Felder“) und in Ayutthaya. Diesen beiden Reichen kam entgegen, dass die Nachfolger Ramkhamhaengs sich weniger als Kriegsherren betrachteten, sondern sich mehr der Religion und der Wissenschaft zuwandten. Sukhothai hat ein so reiches Erbe an Kunstwerken, architektonischen und kulturellen Errungenschaften hinterlassen, dass diese Periode als die Blütezeit der Geschichte Thailands angesehen wird.

 
 Anreise  

Besucher erreichen per Bus zunächst das heutige Sukhothai, welches lediglich Übernachtungsmöglichkeiten bietet. 11 km davon entfernt in nördlicher Richtung liegt zwischen den alten Stadtmauern dann die historische Stadt, besser bekannt als der Historische Park Sukhothai. Er ist ein weitläufiger Komplex mit 16 buddhistischen Tempeln, vier Hindu-Schreinen, Zierteichen, Festungswällen und Gräben auf einer Fläche von über 70 Quadratkilometern.

Nach zehnjähriger Restaurierungsarbeit wurde er 1987 eröffnet und gilt als eines der bedeutendsten buddhistischen Wahrzeichen Asiens, das von der UNESCO in die Liste des Welt-Kulturerbes aufgenommen wurde.

Auf mehreren Ruinen stehen massive steinerne Buddhas. Ein Denkmal neben dem Eingang zur historischen Stadt erinnert an König Ramkhamhaeng. Typisch für die Architektur der Tempel aus der Sukhothai-Periode sind die Stupas in Form einer Lotosblüte.

Jährlich wird im November im historischen Park von Sukhothai das Loy Krathong- und Kerzen-Festival ausgerichtet. Es wurde 1977 in Anlehnung an das mehr als 700 Jahre alte Loy Krathong Lichterfest in den alten Ruinen wiederbelebt. Höhepunkte sind Umzüge mit brennenden Kerzen, das Feuerwerk, ein Schönheitswettbewerb in folkloristischer Aufmachung und eine "Light and Sound Show". Mittlerweile wird dieses Fest in ganz Thailand gefeiert.

 
 Sehenswürdigkeiten Sukhothai  
Ramkhamhaeng National Museum

Das Museum von Sukhothai zeigt herrliche Skulpturen und Keramiken. Im Mittelpunkt des Gebäudes ist ein schreitender Buddha ausgestellt, wie er typisch für die Sukhothai-Periode ist. Im ersten Stock stehen Kunstwerke anderer Epochen.

Berühmt ist die Kopie einer Steintafel-Inschrift aus dem Jahr 1292 in der es unter unterem heisst: Glückliches Sukhothai! Das Wasser voller Fische, die Felder voller Reis. Der König bürdet seinen Untertanen keine Steuern auf... Wer mit Elefanten handeln will, der soll es, wer ein Gleiches mit Gold und Silber möchte, der soll es! Hell strahlen die Gesichter der Einwohner." Man sollte dieses Museum zuerst besuchen, ehe man den historischen Park durchstreift. Anhand eines Modells der Ruinenstadt kann man sich über die Lage der Sehenswürdigkeiten informieren und seinen Rundgang besser planen.

Die Königsresidenz

Die Königsresidenz der einstige politische und religiöse Mittelpunkt, befindet sich im Zentrum der historischen Stadt. Sie bedeckt eine Fläche von 160.000 Quadratmetern! Ein Wassergraben umgibt das Gelände. Zwei Bereiche lassen sich unterscheiden:
Zum einen die Ruinen der profanen Gebäude, der völlig zerstörte Königspalast und die Überreste eines anderen königlichen Gebäudes, Noen Phrasat genannt. Eine steinerne Sukhothai-Inschrift deutet an, dass es sich möglicherweise um eine Sala Phramat oder eine Buddha Sala gehandelt haben könnte.

Wat Si Sawai

Die Ruinen des Wat Si Sawai liegen südwestlich des Wat Mahathat inmitten einer herrlichen Umgebung. Die drei Prangs werden von einer Laterit-Mauer umgeben. Der Haupt-Prang wurde als einziger im Lopburi oder Hindu-Stil errichtet. Etwas westlich abgesetzt steht seine Vihara. Die anderen Viharas, ebenfalls seitlich von den Prangs abgesetzt, sind jedoch im buddhistischen Stil errichtet. Nach Meinung des Kronprinzen (König Rama VI.) war der Haupt-Prang einst ein hinduistisches Heiligtum. Er fand nämlich dort die Überreste der Hindu-Skulptur Sayomphu, dem grössten Hindu-Gott in diesem heiligen Bezirk und diverse Shiva-Statuen. Erst später wurde dieses Kloster dann buddhistisch.

 

 

 
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